Bei Herrn Horx hatte ich gelesen, dass die Lebenserwartung zwar stetig steigt, aber, und das ist die gute Nachricht, die Zeit in der die Lebensqualität nur noch gering ist bei 2 Jahren bleibt. Was bedeutet, dass wir statistisch gesehen z.B. 96 werden und bis 94 topfit sind.
Da die Gesellschaft die Alten nur zögerlich wieder aus der dunklen Ecke holt in der sie keiner sehen sollte, verschaffen sich diese jetzt selbst Gehör:
– 2004 auf meiner Reise nach Japan lernte ich eine 76 jährige kennen, die bereits die ganze Welt bereist hatte und keinerlei Anstalten machte damit aufzuhören.
– bei youtube ist seit geraumer Zeit ein 79 jähriger mit seinen Videos in denen er aus seinem Leben erzählt der Star
– Fröhlich das Schwert schwingende Opas sind in Online Spielen ja auch keine Seltenheit mehr
– In Blogs findet man immer häufiger ältere Menschen, die so andere an ihrem Leben teilhaben lassen und neue Kontakte knüpfen
– Im Fernsehen gibt es die Show die Omas und Opas vermittelt
– In meiner Verwandtschaft fährt ein Ehepaar über 80 noch jährlich mit mehreren Freunden im Autokonvoi nach Süden, wobei der Autozug nun auch schon gerne genutzt wird.
und ich hoffe noch viele Beispiele vergessen und übersehen zu haben.
Opas und Omas kommen als Trend aus dem Altenheim heraus wieder in unser Bewusstsein und hoffentlich bleiben sie dort auch, schon in meinem eigenen Interesse, denn ich möchte, dass meine Eltern sich mit über sechzig nicht zum alten Eisen zählen sondern bedenken, daß sie statistisch gesehen noch verdammt viel erleben können und dazu eigentlich nur ein bisschen Neugierde und Mut brauchen, von mir selbst in 40 Jahren ganz zu schweigen.
Ich freue mich schon auf die Omas bei denen die Webcam auf dem Klöppeldeckchen steht oder die Opas die mit Dackel und Labtop im Café sitzen und mit nem Freund am anderen Ende der Welt ne Partie Schach oder vielleicht Civilisation zocken.
Ich nenne sie mal: Generation OBC (old but curious)